Ein Berg aus einer anderen Zeit:
Alleine auf einer Kernfläche von gerade einmal vier Hektar, dies entspricht etwa der Größe von fünf Fußballfeldern, verfügt das Naturschutzgebiet Michelberg bei Ochtendung über eine überregional bedeutsame Flora und Fauna: Über 200 Pflanzenarten wachsen in diesem Teil des insgesamt 22 Hektar großen Areals, hinzu kommen zahlreiche Spinnen‑, Käfer‑, Heuschrecken- und Nachfalter-Arten. Besonders beeindruckend sind die über 40 nachgewiesenen Tagschmetterlings-Arten. Viele dieser Tiere und Pflanzen sind regional oder auch überregional selten sowie vom Aussterben bedroht und finden am Michelberg eine letzte Zufluchtsstätte. Die schon immer seltene Vegetation an den Vulkanbergen mit Halbtrockenrasen und Eichen-Hainbuchenwäldern wurde in den vergangenen Jahrzehnten nahezu vollständig durch den Gesteins-Abbau zerstört. Lediglich im Naturschutzgebiet Michelberg konnte dieser einmalige Schatz bis heute erhalten werden.
Pflege der offenen Bereiche bewahrt naturschutzfachliche Schätze
Im Rahmen einer Kompensationsverpflichtung für den Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel (AZV) betreut die Stiftung die wertvollsten Flächen am steilen Südhang. Diese bedürfen einer regelmäßigen Pflege in Form einer jährlichen Mahd, da die konkurrenzschwachen Kräuter ansonsten von Brombeeren und anderen Pioniergehölzen überwuchert werden. Dies funktioniert nun seit 10 Jahren sehr erfolgreich, die einzigartige Flora am Michelberg erblüht von Jahr zu Jahr vielfältiger. Floristische Raritäten sind beispielsweise die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) oder die Klebrige Miere (Minuartia viscosa), die in Deutschland nur noch an drei Fundstellen vorkommt. Die reiche Flora mit ihren seltenen Arten ist Grundlage für den außergewöhnlichen Insektenreichtum, da viele Tiere eng an bestimmte Pflanzenarten gebunden sind. Dazu zählen beispielsweise der Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis), der Rote Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius) oder der Segelfalter (Iphiclides podalirius)