Verleihung_Umweltpreis_2025_Copyright_Daniel_Mueller_klein

Die Stif­tung für Natur und Umwelt im Land­kreis May­en-Koblenz zeich­net mit dem Umwelt­preis regel­mä­ßig vor­bild­li­che Leis­tun­gen im Bereich des Umwelt- und Natur­schut­zes aus. Die Wür­di­gung ist mit einem Preis­geld ver­bun­den und dient als Moti­va­ti­on, sich aktiv für den Schutz von Umwelt und Natur ein­zu­set­zen.

Im Jahr 2025 wur­den die Preis­trä­ger für ihr Enga­ge­ment im Bereich ehren­amt­li­che Umwelt­bil­dung geehrt. Die fei­er­li­che Ver­lei­hung fand am 28. Okto­ber in Kobern-Gon­dorf statt.

Die Preis­trä­ger 2025 in der Über­sicht:

 

Keh­rig summt e.V.

Der Ver­ein mit aktu­ell rund 55 Mit­glie­dern setzt sich für die Gestal­tung natur­na­her Streu­obst- und Blu­men­wie­sen in Keh­rig und beweist damit ein­drück­lich, wie viel mit wenig finan­zi­el­lem Mit­teln für die Arten­viel­falt bewirkt wer­den kann. Nach dem Mot­to „Nur was man kennt, kann man schüt­zen“ orga­ni­siert der Ver­ein regel­mä­ßig Vor­trä­ge und Aktio­nen mit Kin­dern, unter ande­rem zum The­ma Wild­bie­ne. Der Ver­ein wur­de 2021 gegrün­det, nach­dem eine Pri­vat­in­itia­ti­ve aus Keh­rig 2018 am Bun­des­wett­be­werb „Deutsch­land summt“ teil­ge­nom­men und in der Kate­go­rie „Kom­mu­na­le Flä­chen in Rhein­land-Pfalz den ers­ten Platz belegt hat­te.

 

Grü­ner Dau­men Spay

Die Initia­ti­ve besteht seit 2015 und umfasst ca. 25 akti­ve Mit­glie­der. Die­se unter­stüt­zen die Orts­ge­mein­de bei der Grün­land­pfle­ge und führt regel­mä­ßig Pfle­ge-Ein­sät­ze zum Erhalt der Arten­viel­falt in der mit­tel­rhei­ni­schen Kul­tur­land­schaft durch. Vor­trä­ge, Exkur­sio­nen und Orchi­deen­wan­de­run­gen ste­hen regel­mä­ßig auf dem Pro­gramm, zuletzt in die­sem Jahr zum The­ma Bio­di­ver­si­tät in Tro­cken- und Halb­tro­cken­ra­sen-Bio­to­pen. Es gibt eine Koope­ra­ti­on mit dem Spay­er Kin­der­treff, dar­über hin­aus orga­ni­siert der Grü­ne Dau­men Spay bereits zum vier­ten Mal das Rhi­ne Cle­a­nUp Spay als Teil der bun­des­weit durch­ge­führ­ten Akti­on zur Müll­be­sei­ti­gung an Fluss­ufern.

 

Wachol­der­wacht Ost­ei­fel

Seit fast 20 Jah­ren enga­giert sich die Initia­ti­ve mit rund 15 Mit­glie­dern für den Erhalt der Wachol­der­hei­den in der Ost­ei­fel. Sie wur­de 2006 im Rah­men des EU-/LI­FE-Pro­jek­tes „Schutz und Pfle­ge der Wachol­der­hei­den der Ost­ei­fel” gegrün­det. Ihre ers­te Auf­ga­be bestand damals dar­in, der Bevöl­ke­rung vor Ort zu erklä­ren, war­um im Rah­men des LIFE-Pro­jek­tes zunächst zahl­rei­che Bäu­me gefällt wer­den und auf gro­ßen Flä­chen der Ober­bo­den abge­tra­gen wer­den muss­te. Mit viel Auf­klä­rungs­ar­beit schaff­te es die Wachol­der­wacht, der Bevöl­ke­rung das Pro­jekt nahe zu brin­gen. Aus der anfäng­lich kri­ti­schen Akzep­tanz für die Maß­nah­men ist inzwi­schen längst Begeis­te­rung für die­se wun­der­vol­le Land­schaft gewor­den. Neben regel­mä­ßi­gen Frei­schnei­de- und Pfle­ge­ein­sät­zen wid­met sich die Wachol­der­wacht vor allem auch der Bil­dungs­ar­beit: Mit Wan­de­run­gen, Exkur­sio­nen und Som­mer­fe­ri­en­pro­gram­men für Schul­kin­der trägt die Initia­ti­ve zur Wis­sens­ver­mitt­lung bei.

 

Bie­nen­wie­se Ben­dorf e.V.

Ein 2.500 Qua­drat­me­ter gro­ßes, über 20 Jah­re brach lie­gen­des Wald- und Wie­sen­grund­stück ver­wan­del­te der Ver­ein in eine arten­rei­che Bie­nen­wie­se. Die­se dient nicht nur Insek­ten und Vögeln als wert­vol­ler Lebens­raum, son­dern sie ist auch ein Lern- und Erfah­rungs­ort für alle Inter­es­sie­ren. So fin­den auf der Flä­che regel­mä­ßig Mit­mach-Aktio­nen mit Kin­der­grup­pen und Kin­der­gär­ten statt, wie das Auf­bau­en von Hoch­bee­ten, der Bau von Vogel­fut­ter­sta­tio­nen und Insek­ten­ho­tels sowie gemein­sa­me Pflanz­ak­tio­nen. Auch mit Senio­ren gab es auf der Flä­che eine ers­te Pflanz­ak­ti­on.

 

Lehm­er Raze­jun­ge e.V.

Die Lehm­er Raze­jun­ge wur­den ges­tern bereits zum drit­ten Mal mit dem Umwelt­preis geehrt, 2013 und 2015 zum The­ma Umwelt­schutz. Aus einer Tra­di­ti­ons- und Brauch­tums­grup­pe mit Wur­zeln im tra­di­tio­nel­len Wein­bau wur­de 2020 ein gemein­nüt­zi­ger Ver­ein gegrün­det, der sich dem Erhalt und der För­de­rung der Arten­viel­falt ver­pflich­tet fühlt und dabei ein hohes sozia­les Enga­ge­ment beweist. Die Lehm­er Raze­jun­ge set­zen sich mit rund 45 Mit­glie­dern seit vie­len Jah­ren inten­siv für den Natur- und Umwelt­schutz in der Ter­ras­sen­mo­sel ein. So wur­den unter ande­rem die größ­te zusam­men­hän­gen­de Laven­del­pflan­zung in Steil­la­gen ange­legt, um die Ver­bu­schung brach­lie­gen­der Wein­bergs­flä­chen zu ver­hin­dern. Die­se wur­de spä­ter um einen medi­ter­ra­nen Kräu­ter­gar­ten als Lern­ort für Schu­le und Kita erwei­tert. Dar­über hin­aus wur­de spe­zi­ell für Kin­der und Jugend­li­che ein Natur­er­leb­nis­pfad errich­tet. Der Ver­ein eröff­ne­te zwei Ebe­nen in einem Wein­berg, die aus­schließ­lich von Kin­dern bewirt­schaf­tet wer­den – der ers­te außer­schu­li­sche Lern- und Erleb­nis­ort in der Ver­bands­ge­mein­de Rhein-Mosel.

 

Bir­git Kacz­ma­rek

Nach dem Mot­to „Jeder kann im Klei­nen einen Bei­trag für die Natur leis­ten“, setzt sich Frau Kacz­ma­rek seit vie­len Jah­ren unter ande­rem für die Wild­bie­ne ein. Mit Bol­ler­wa­gen, Nist­hil­fen und Pla­ka­ten mach­te sie in Win­nin­gen schon vor Jah­ren auf das The­ma auf­merk­sam und ist immer wie­der begeis­tert von dem gro­ßen Inter­es­se, das sie dabei erfährt. In ihrem eige­nen Gar­ten hat sie erlebt, wie viel sich durch ein­fa­che Ver­än­de­run­gen und klei­ne Inseln für die Art tun lässt. Als „Wild­bie­nen-Exper­tin“ hält sie inzwi­schen vie­le Vor­trä­ge zu dem The­ma, unter ande­rem in Kitas und Grund­schu­len. Auch Erwach­se­ne fra­gen Frau Kacz­ma­rek regel­mä­ßig um Rat und erhal­ten bei Wild­bie­nen-Vor­trä­ge vie­le prak­ti­sche Tipps für zu Hau­se.