Ein Schmetterling als Schirmart
Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) ist ein deutschlandweit stark gefährdeter, punktuell verbreiteter Tagfalter. Markantes Merkmal sind seine Schwarz auf Weiß gepunkteten Flügelunterseiten mit oranger Binde. Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht eine enge Bindung an die Fetthenne: Nur an dieser Pflanze, vorzugsweise an der Großen Fetthenne, entwickeln sich seine Raupen. Besiedelt wird von dem seltenen Schmetterling ein Mosaik aus Felsen, wärmeliebenden Gebüschen, Brachen und blütenreichen Säumen. Solche Biotopkomplexe bieten nicht nur ihm Lebensraum, sondern auch einer Vielzahl weiterer seltener Arten, darunter die Zippammer und die Westliche Smaragdeidechse. Der Fetthennen-Bläuling kann hier aufgrund seiner speziellen ökologischen Ansprüche als Schirmart fungieren, denn Schutzmaßnahmen für ihn wirken sich auf die gesamte Lebensgemeinschaft positiv aus.
Lebensraum des Fetthennen-Bläulings
In Rheinland-Pfalz kommt der Schmetterling nur noch sehr lokal im oberen Mittelrheintal sowie an einem Fundort im unteren Moseltal vor. Als Hauptursache für seinen Rückgang gilt das Verbuschen seiner Lebensräume. Im Rahmen unseres Projektes und unterstützt von der Kreissparkasse Mayen führen wir im Unteren Moseltal umfangreiche Maßnahmen für den Erhalt der Art durch. Dazu zählen neben dem regelmäßigen Freistellen und Offenhalten von Weinbergsbrachen und Saumstrukturen vor allem die Vermehrung und das Auspflanzen autochthoner Großer Fetthennen.