Rettungsaktion für einen einzigartigen Schmetterling

Der Mosel-Apol­lo ist einer der schöns­ten hei­mi­schen Tag­fal­ter. Das Beson­de­re: Es gibt ihn nur an der Mosel und sonst nir­gends auf der Welt. Die­ser wun­der­schön gezeich­ne­te Schmet­ter­ling, des­sen Flü­gel­spann­wei­te bis zu acht Zen­ti­me­ter betra­gen kann, ist lei­der akut vom Aus­ster­ben bedroht. In sei­nem eng umgrenz­ten Ver­brei­tungs­ge­biet zwi­schen Win­nin­gen und Bremm konn­ten vie­le Vor­kom­men in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht mehr nach­ge­wie­sen wer­den. Selbst in Gebie­ten mit ehe­mals grö­ße­ren Popu­la­tio­nen sind Fun­de inzwi­schen über­aus sel­ten. Die Fol­ge: Es droht der Ver­lust einer Art mit einem außer­or­dent­li­chen Stel­len­wert für die Bio­di­ver­si­tät an der Mosel.

Unse­re Pro­jekt­be­treu­er haben schon vie­le Jah­re Erfah­rung mit dem Mosel-Apollofal­ter und füh­ren neben wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen und dem jähr­li­chen Erhe­ben der Fal­ter­zah­len gezielt Arten­schutz­maß­nah­men durch. Die Ursa­chen für das dro­hen­de Aus­ster­ben des Fal­ters sind viel­fäl­tig: Lebens­raum­ver­än­de­run­gen infol­ge der Ver­bu­schung gan­zer Fels­hän­ge wir­ken sich offen­bar stark nega­tiv auf den Bestand aus. Aber auch kli­ma­ti­sche Ver­än­de­run­gen und die aus anhal­ten­der Tro­cken­heit resul­tie­ren­de Blü­ten­ar­mut gel­ten als wahr­schein­lichs­te Fak­to­ren. Der Apollofal­ter genießt auch über­re­gio­nal hohes Inter­es­se unter den Schmet­ter­lings­exper­ten: Vie­le von ihnen zäh­len zu unse­rem Netz­werk und unter­stüt­zen uns ehren­amt­lich mit ihrem Fach­wis­sen eben­so wie bei der auf­wän­di­gen und betreu­ungs­in­ten­si­ven Erhal­tungs­zucht.

Offene Strukturen sind für den Apollofalter überlebenswichtig

Als wich­tigs­te Maß­nah­me gilt es, die offe­nen Lebens­raum­struk­tu­ren wie­der­her­zu­stel­len, die der Apollofal­ter für sei­ne Repro­duk­ti­on benö­tigt. Zuge­wach­se­ne Wein­bergs­bra­chen wer­den motor­ma­nu­ell frei­ge­stellt, um das Ange­bot an Blü­ten­pflan­zen, vor allem das der Ska­bio­sen-Flo­cken­blu­me als wich­tigs­ter Nek­tar­pflan­ze des Schmet­ter­lings, zu ver­grö­ßern. Der Auf­wand, die Lebens­raum­be­din­gun­gen zu opti­mie­ren, ist enorm: Größ­ten­teils sind die Flä­chen nicht über Wege erreich­bar und erfor­dern Ein­sät­ze auf bis zu sechs Meter hohen Mau­ern. Das Ent­bu­schen kommt übri­gens nicht nur dem Apollofal­ter zugu­te, son­dern es pro­fi­tie­ren davon auch wei­te­re gefähr­de­te Arten wie Zip­pam­mer und Sma­ragd­ei­dech­se.

Das umfang­rei­che Ret­tungs­pa­ket für den Apollofal­ter umfasst zudem das Züch­ten und Anpflan­zen der Flo­cken­blu­me. Flan­kiert wer­den die Maß­nah­men durch eine Erhal­tungs­zucht, mit deren Hil­fe Rau­pen an ehe­ma­li­gen Fund­or­ten aus­ge­setzt wer­den, wel­che zuvor art­ty­pisch auf­ge­wer­tet wur­den.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt fin­den Sie in unse­rer Media­thek.

Das Pro­jekt Mosel-Apol­lo wird von der Spar­kas­se Koblenz geför­dert.

Rettungsmaßnahmen im Überblick

Freistellungsarbeiten
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Apollo-Erhaltungszucht